© Anton Prock 2013

Heilige Notburga
von Eben am Achensee




Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach d. Ä.

Mariahilfbild von Lucas Cranach d. Ä. (Original Dom von Innsbruck)Das Hochaltarbild zeigt diHochaltarbild Notburgakirche Ebene hl. Notburga im Gebet vor einem Marienbild, welches nochmals auf dem rechten Seitenaltar abgebildet ist. Dabei handelt es sich um Kopien des im Alpenraum am meisten verbreiteten Marienbildes.

Um 1537 malte Lucas Cranach d. Ä., ein Freund Martin Luthers, dieses berühmte Bild. Cranach war ein evangelischer Christ und berücksichtigte Luthers Denkweise: keine verfremdeten Heiligendarstellungen, sondern Menschen aus dem wirklichen Leben, Maria nicht als überirdische Himmelskönigin, sondern als Frau aus dem Volk, ohne Heiligenschein, ohne Sterne, ohne Wolken.

Mariahilfbild rechter Seitenaltar (Notburgakirche Eben)Das Bild befand sich in Dresden am Hof von Kurfürst Johann Georg I. Im Jahre 1620 besuchte Erzherzog Leopold V., damals noch Bischof von Passau, den Fürsten und bekam das Bild als Geschenk. Er nahm es nach Passau Mariahilfbild von Lucas Cranach in Lienzmit, wo es hoch verehrt wurde. Der Erzherzog aus dem Hause Habsburg hatte keine kirchlichen Weihen, sehr wohl aber kirchliche Würden und stand dem Bistum Passau vor. Der Besitz eines Bistums bedeutete Herrschaft, Geld, Reichtum und Macht. 1619 wurde Leopold Statthalter von Tirol und 1623 Tiroler Landesfürst. Damals legte er auch seine kirchlichen Würden zurück. Er brachte das Bild in die Innsbrucker Hofburg mit. Im Zuge der drohenden Gefahr durch den Dreißigjährigen Krieg wurde das Bild öfter in der damaligen Innsbrucker Pfarrkirche ausgestellt und von den Innsbrucker Bürgern stark verehrt.

1650 brachte Erzherzog Ferdinand Karl, älterer Sohn von Erzherzog Leopold V. und der Claudia de’ Medici, das Bild endgültig in die Pfarrkirche.

Das Gnadenbild wurde in Innsbruck und in ganz Tirol, aber auch in Bayern und Südtirol unzählige Male kopiert. So ist es an vielen Häusern zu finden, Maria soll die Gebäude und ihre Bewohner beschützen.